Wissenswertes rund um die Gitarre

Instrumente wie die Gitarre waren bereits vor 5000 Jahren in Gebrauch. Ein der europäischen Laute ähnliches Instrument ist bereits auf einem Relief aus dem Tempel des Hammurapi (1792–1750 v. Chr.) von Babylon zu finden. Ägyptische Zeichnungen zeigen Frauen, die Instrumente wie eine Gitarre aus der Zeit der Pharaonen spielen.

Der Name Gitarre wurde aus dem Spanischen „guitarra“ entlehnt und geht über Arabisch „qīṯārah“ und Aramäisch „qipārā“ letztlich auf das altgriechische Wort „κιθάρα“ (Kithara) zurück. Jedoch ist dieses griechische Instrument wie die Lyra ein leierähnliches Instrument der griechischen Antike und eher ein Vorläufer der Harfe, Zither oder des Psalters. Das Wort „Kithara“ klingt zumindest ähnlich wie im persischen „Setar“, was dort „Dreisaiter“ bedeutet, so dass diese Entlehnung naheliegt. Gemeinhin wurde das Instrument auch als al oud (arab.عود:„das Holz“) bezeichnet, woraus sich das mittelalterliche Wort „Laute“ ableitet. Zumindest lässt sich auch über die Wortgeschichte darauf schließen, dass es die Mauren waren, die das Instrument im 10. Jahrhundert nach Spanien brachten.

Die Gitarre ist ein Musikinstrument aus der Familie der Kastenhalslauten, hinsichtlich der Tonerzeugung ein Saiteninstrument, von der Spieltechnik her ein Zupfinstrument. Sie hat einen beidseitig eingebuchteten Korpus mit flachen Zargen, offenem Schallloch und Steg, an dem die Saiten befestigt werden sowie einen Hals mit Bundstäbchen / Bünden (Griffbrett) und einen Sattel, über den die Saiten zur Schraubenmechanik zum Stimmen der Saiten geführt werden. Hinsichtlich der Tonerzeugung wird zwischen akustischen und elektrischen Gitarren unterschieden.

Die Gitarre wird eine Oktave höher notiert als sie klingt. Die Bünde verkürzen bei Fingeraufsatz die Saite um je einen Halbton. Auf dem 5., meist besonders gekennzeichneten Bund, wird daher die Tonhöhe der nächsthöheren leeren Saite erreicht (außer auf der G-Saite: 4. Bund).

Die visuell einprägsame Tonordnung auf dem Griffbrett führte schon früh zur Verwendung von Griffschriften für Gitarre und Laute, sogenannten Tabulaturen. Die Linien sind Abbild der sechs Saiten, wobei die tiefe E-Saite unten und die hohe e-Saite oben liegt. Die Ziffern auf den entsprechenden Saiten zwischen den Taktstrichen geben den Bund an, der gegriffen werden muss, die Notenhälse die Tonlänge.